Balance 2015 D

3 Operative Maßnahmen Effiziente Flugzeuggrößen Optimale Flugrouten und -geschwindigkeiten Optimierte Prozesse am Boden N 3 6 W E12 15 S 33 30 24 21 4 Ökonomische Instrumente Ein globales, sinnvoll ausgestaltetes, marktbasier- tes System zur Emissions- minderung als Ergänzung zu den drei anderen Säulen 2 Verbesserte Infrastruktur Bessere Nutzung der Lufträume Dem Bedarf angepasste Flughafeninfrastrukturen Vier Säulen für den Klimaschutz: Die Lufthansa Group steigert die Treibstoffeffizienz kontinuierlich mit der bereits erwähnten Vier-Säulen-Strategie für den Klimaschutz. Sie umfasst neben technischen Neuerungen wie der Investition in effiziente Flugzeuge der neuesten Generation auch die Erprobung und den Einsatz alternativer Kraftstoffe im Flugbetrieb. Hinzu kommen infrastrukturelle Verbesserungen wie die optimale Nutzung der Lufträume und optimierte Flughafeninfrastrukturen. Auch operative Maßnahmen wie der Einsatz effizienterer Flugzeuggrößen, die Einführung von Prozessverbesse- rungen am Boden, bessere Flugzeugauslastung und Fliegen optimaler Flugrouten sind Maßnahmen zur Erhöhung der Treibstoffeffizienz im Flugbetrieb. In Ergänzung zu den drei genannten Säulen kommen ökonomische Instrumente zum Einsatz. Alternative Kraftstoffe Der Einsatz von alternativen Kraftstoffen ist ein weiterer wichtiger Hebel, um die CO2- Emissionen des Luftverkehrs in Zukunft nachhaltig zu reduzieren. Die Lufthansa Group arbeitet kontinuierlich daran, die Entwicklung dieser umweltfreundlichen Treibstoffe weiter voranzubringen, und engagiert sich hierzu in Forschungsprojek- ten sowie auch in verschiedenen Initiativen wie aireg (Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany) und SAFUG (Sustain- able Aviation Fuel Users Group). Die For- schungsarbeit umfasst auch die Erprobung neu zugelassener alternativer Kraftstoffe im regulären Flugbetrieb. So war der Lufthansa Flug LH190 von Frankfurt nach Berlin/Tegel am 15. Sep- tember 2014 der erste europäische Linien- flug, dessen Treibstoff zehn Prozent des zuckerbasierten Biokerosins Farnesan enthielt. Dem Flug war im Herbst 2013 innerhalb des EU-Projekts „Blendingstudie“ ein Prüfstandtest bei Lufthansa Technik in Hamburg vorausgegangen. Dieser hatte gezeigt, dass sich durch die Beimengung die Emissionseigenschaften verbessern lassen. Die Produktion von Farnesan war im April 2014 vom Roundtable on Sustain- able Biomaterials (RSB) als nachhaltig zertifiziert worden. Zudem wurde der Kraft- stoff im Juni 2014 zur Beimischung zu rohölbasiertem Kerosin zugelassen. Des Weiteren erforscht die Lufthansa Group im Projekt „Blendingstudie“ – gemeinsam mit dem Wehrwissenschaftli- chen Institut für Werk- und Betriebsstoffe der Bundeswehr – auch das Mischungsver- halten von herkömmlichen fossilen und verschiedenen neuartigen Biokerosinen (zum Beispiel Alcohol-to-Jet, siehe Seite 56, Balance 2014). Diese Forschungen wurden im Februar 2015 mit einem Überblicks- bericht über das Mischverhalten sämtlicher zugelassener oder in der Zulassung befindlicher Biokerosine abgeschlossen (veröffentlicht unter www.HBBA.eu). Darüber hinaus werden voraussichtlich ab Ende 2015 fünf Prozent des Treibstoff- bedarfes der Lufthansa Gruppe in Oslo als Biokerosin bezogen. Der Lieferant Air BP wird den nachhaltig produzierten und ent- sprechend zertifizierten Biotreibstoff in das Treibstoffversorgungssystem am Flughafen Oslo einspeisen. Ursprünglich war der Start für März 2015 vorgesehen. Insgesamt werden so rund 5.000 Flüge von Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Germanwings und Brussels Airlines mit einer Biokerosin- Beimischung unterwegs sein. Für die Nachhaltigkeitsbericht Balance // Ausgabe 2015 // Lufthansa Group // 43 Neuerung bei Flugzeug- und Triebwerkstechnologien Alternative Kraftstoffe 1 Technischer Fortschritt Vier Säulen für den Klimaschutz

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