Aktuell setzen wir das größte Flottenmoder- nisierungsprogramm in der Geschichte unseres Konzerns um. Wir prüfen täglich aufs Neue, was wir noch besser machen können, etwa bei der Reduzierung des Flugzeuggewichts. Mit unserer Initiative „Fly Greener“ untersuchen wir, wie wir noch mehr Abfall an Bord vermeiden können. Wir haben Leichtgewicht-Container und Bord- trolleys entwickelt sowie drahtlose Unterhal- tungssysteme. Das alles spart Gewicht, spart Kerosin und reduziert die CO2-Emissi- onen. Wir werden jedes Jahr besser. Unsere neuen Langstreckenflugzeuge A350-900 und Boeing 777-9X, die in den nächsten Jahren an uns ausgeliefert werden, werden weniger als drei Liter Kerosin pro 100 Pas- sagierkilometer verbrauchen. Auch bei Lufthansa Cargo hat sich viel getan: Unsere Frachtairline fliegt fünf neue Boeing 777F. Diese Frachtflugzeuge sind besonders umwelteffizient und leise unterwegs. Unsere Kunden haben einen Grund mehr, auf die Dienste von Lufthansa Cargo zu setzen. Und für die Flughafenanwohner ist das eine spür- oder besser hörbare Erleichterung. Gibt es auch Umweltmaßnahmen am Boden? Natürlich. An unserem größten Hub in Frankfurt haben wir gemeinsam mit Part- Herr Spohr, vor einem Jahr haben Sie das strategische Arbeitsprogramm „7to1 – Our way forward“ vorgestellt. In welchem der Handlungsfelder findet sich das Thema Nachhaltigkeit? Das Thema zieht sich durch alle sieben Handlungsfelder. Ein Beispiel: In den nächsten fünf Jahren investieren wir kon- zernweit 500 Millionen Euro in Innovatio- nen. Wir werden das Fliegen damit noch effizienter, umweltverträglicher und attrakti- ver gestalten. Innovationen verhelfen uns auch zum Einstieg in neue Märkte. Ich denke hier beispielsweise an Produkte von Lufthansa Technik – wie die Verfahren zur effizienten Triebwerksreinigung oder Forschungsprojekte, in denen der Haifisch- haut-Struktur nachempfundene Flugzeug oberflächen entwickelt wurden. Oder denken Sie an die rasanten Entwick- lungen im Bereich der Digitalisierung. Diese eröffnen uns ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation mit unseren Kunden. Künf- tig möchten wir unsere Gäste entlang der gesamten Reisekette mit einem breiten Angebot digitaler Services begeistern und ihnen ein perfektes Reiseerlebnis bieten. Unter diesen Gesichtspunkten haben wir im September 2014 den „Innovation Hub“ in Berlin gegründet. Bei der Entwicklung „Die Umwelt fliegt bei uns immer mit.“ Interview mit Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstands Deutsche Lufthansa AG von Ideen setzen wir auf die enge Verzah- nung mit der weltweiten Start-up-Szene, die dort ansässig ist. Besonders wichtig ist mir, das Innovationspotenzial der gesamten Unternehmensgruppe zu nutzen. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr auch zahl- reiche interne Formate geschaffen, darunter den Innovator Award. Im letzten Jahr wur- den 92 innovative Projekte aus elf Ländern bei der Jury eingereicht. Sehr beeindru- ckend, was unsere Mitarbeiter leisten! Welche Rolle spielen Klima und Umwelt im Tagesgeschäft einer Airline? Die Umwelt fliegt bei uns immer mit. Unsere Mitarbeiter haben bis heute mehr als 1.300 Ideen und Projekte für mehr Treibstoffeffi- zienz entwickelt. Unsere Spezialisten für Aerodynamik, aber auch der Flugbetrieb und unsere Netzplanung sind hier sehr innovativ unterwegs. Das belegen auch die Zahlen. Wir haben im vergangenen Jahr erneut Minusrekorde beim Treibstoffver- brauch aufgestellt. Unsere Passagierflotten benötigen durchschnittlich nur noch 3,84 Liter Kerosin pro Fluggast auf 100 Kilome- ter. Wir konnten also den spezifischen Kerosinverbrauch im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 1,6 Prozent senken. Und wir investieren weiter in Treibstoffeffizienz – so intensiv wie nie zuvor. 20 // Nachhaltige Unternehmensführung