Recycling / Ressourcen- management Mit dem Ziel, einen ökologisch und ökono- misch sinnvollen Recyclingkreislauf für ausgemusterte Flugzeuge zu etablieren, hat Lufthansa Technik im Jahr 2012 das Projekt „2nd Life“ gestartet. Hintergrund ist, dass die Reparatur von Flugzeugteilen und die Bevorratung von Ersatzkomponenten ressourcenintensiv ist. Ausgemusterte Flugzeuge indes enthalten eine Vielzahl wertvoller Materialien und Bauteile, die sich aufbereiten und nach Rezerti zierung für die Wartung und Instandsetzung wiederver- werten lassen – etwa dann, wenn Kompo- nenten in der aktiven Flotte ausfallen, deren Reparatur hohe Kosten verursacht, oder diese extern beschafft werden müssten. Allein im Berichtsjahr hat der MRO-Spezia- list vier ausgemusterte Boeing 747-400 der Lufthansa Group zum Recycling an seine Tochtergesellschaft Lufthansa Technik Component Services (LTCS) in Tulsa, USA weitergeleitet. Seit Projektstart wurden damit insgesamt bereits 37 Flugzeuge der Lufthansa Group im Projekt „2nd Life“ recycelt. Je nach Flugzeugmuster werden bis zu 1.000 Komponenten ausgebaut, darunter Teile von Fahrwerken, Triebwerke und Hilfstriebwerke, Kabinenelemente wie Monitore und Fenster sowie Instrumente und Eingabegeräte im Cockpit. Welche Komponenten recycelt werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab: etwa der Frage, was genau in dem Flugzeug verbaut wurde, und von der Zahl der bei Lufthansa Technik gewarteten Flugzeuge, die noch mit diesen Systemen iegen. Wichtig ist auch, welche Bauteile besonders wertvoll sind, da sie zum Beispiel nicht mehr produ- ziert werden. Im Januar 2014 und Mai 2015 haben die LSG Sky Chefs Betriebe Detroit und Los Angeles ein Verfahren eingeführt, das Biomüll in Wasser umwandelt. Die techno- logische Grundlage bildet ein von der Firma EnviroPure entwickeltes geschlosse- nes Abbausystem, das den natürlichen Zersetzungsprozess von Biomüll beschleu- nigt. Optimale Temperaturen und genü- gend Sauerstoff vorausgesetzt, lassen sich auf diese Weise binnen 24 bis 48 Stunden praktisch alle Arten von Biomüll abbauen. Möglich wird dies durch die Zugabe eines speziellen biologisch abbaubaren Zusat- zes, der die im Abfall natürlicherweise vorhandenen Bakterien mit zusätzlichen Mikronährstoffen versorgt. Dabei entsteht eine unschädliche Flüssigkeit, die sich über die kommunalen Abwässer entsorgen lässt. Projekt „Null Deponieabfälle“ „Zero Waste to Land ll“ (ZLF, „Null Deponie- abfälle“) heißt ein im Frühjahr 2013 aufge- legtes Programm, mit dessen Hilfe LSG Sky Chefs an allen 41 US-Standorten 100 Pro- zent seiner Abfälle wiederverwerten will. Ende 2015 hatte der Cateringspezialist sein ambitioniertes Ziel erreicht. Zum 31. Dezem- ber belief sich die Summe der recycelten Abfälle auf 22.444 Tonnen, bezogen auf die Gesamtlaufzeit waren es 43.316 Tonnen. Hans Bernd Schmidt Initiator des „2nd Life“-Programms Lufthansa Technik AG „Mit dem Projekt ‚2nd Life‘ haben wir einen öko- logisch und ökonomisch sinnvollen Recycling- kreislauf für ausgemusterte Flugzeuge etabliert. Seit Projektstart wurden bereits 37 ausgemusterte Flugzeuge der Lufthansa Group der Wie- derverwertung zugeführt.“ 56 // Klima- und Umweltverantwortung