Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DLH_Balance_2016_D

Flugroutenoptimierung Mittlerweile vertrauen rund 120 Fluggesell- schaften weltweit, darunter die meisten Airlines der Lufthansa Group, auf Lido/ Flight von Lufthansa Systems. Das Tool berechnet auf Basis aller ugrelevanten Daten, der Wetterverhältnisse und der aktuellen Luftraumsituation inklusive aller Restriktionen vollautomatisch oder interak- tiv die am besten geeignete Flugroute für den jeweiligen Flug. Vergleichsrechnungen auf Grundlage von mehr als 4.000 Flugplä- nen ergaben: Im Unterschied zu anderen Applikationen lassen sich mit Lido/Flight je nach Optimierungsziel der Treibstoffver- brauch, die Flugzeit oder die Flugkosten inklusive Flugsicherungsgebühren um bis zu 2 Prozent reduzieren. Die neue Produkt- generation Lido/Flight 4D wird ab 2016 sukzessive eingeführt. Sie bietet eine noch bessere Integration, moderne gra sche Darstellung, 4D-Optimierung und eine umfängliche Automatisierung der Flugweg- planungs- und -steuerungsprozesse. Das Modul „Tracks“ der elektronischen Navigationskarten Lido/eRouteManual indes zeigt den Piloten nicht nur die aktuell geplante Strecke an, sondern auch, welche Routen in der Vergangenheit tatsächlich ge ogen wurden. So erhalten sie bereits vor Flugbeginn Hinweise auf etwaige Abkürzungen und können diese gegebe- nenfalls aktiv bei der Flugsicherung anfra- gen. „Tracks“ ist bei Lufthansa im Testbe- trieb und wird voraussichtlich im Juli 2016 eingeführt. Darüber hinaus hat Lufthansa Systems im Herbst einen neuen Mobile Updater vorgestellt, mit dem Piloten ihr Lido/eRouteManual jederzeit und ortsunab- hängig aktualisieren können. Die systematische Suche nach Routenab- kürzungen, sogenannten „Directs“, steht auch im Fokus von Lufthansa Cargo. Dabei setzt der Luftfracht-Spezialist ab Mitte 2016 ebenfalls auf die Analyse historischer Flugrouten. Mögliche Abkürzungen sollen später in Absprache mit der jeweiligen Luftraumkontrolle in die Flugroutenplanung mit einbezogen werden. Ferner richtete Lufthansa Cargo in Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) einen zusätzlichen Wegepunkt für den Ausweich- ughafen Frankfurt Hahn ein, wodurch sich beim An ug auf Frankfurt die zu planende Strecke nach Hahn verkürzt und somit für jeden An ug auf Frankfurt weniger Kerosin transportiert werden muss, selbst wenn der Ausweich ughafen nicht benötigt wird. So spart die Airline pro Jahr rund 950 Tonnen Kerosin. Ebenso optimierte Lufthansa Cargo die Routen zu den Ausweichalternativen anderer Ziel ughäfen, was weitere 280 Tonnen Treibstoff pro Jahr spart. Die innovative Triebwerkswäsche Cyclean® von Lufthansa Technik hilft Fluggesell- schaften weltweit, ihren Kerosinverbrauch um bis zu ein Prozent zu senken. Die Air- lines haben die wasserbasierte Triebwerks- wäsche bis heute mehr als 40.000 Mal angewendet – auch, weil es das einzig etablierte Verfahren ist, das direkt am Gate durchgeführt werden kann. Hinzu kommt, dass sich die Triebwerke jetzt auch bei Außentemperaturen von bis zu minus zehn Grad reinigen lassen. Lufthansa Technik bietet Cyclean® für alle aktuellen Triebwerks- muster der großen Hersteller General Elec- tric, Pratt & Whitney, Rolls-Royce, CFMI und IAE. Überdies hat das Unternehmen die Trockenwäsche von Flugzeugen mit Reini- gungspaste im Programm, die zwar aufwen- diger, aber auch deutlich ressourcenscho- nender ist als die Nasswäsche. Gleichzeitig arbeitet Lufthansa Technik an weiteren Innovationen. Dazu zählt beispielsweise ein bis 2017 laufendes Forschungsprojekt, bei dem neben kleinen CO2-Trockeneispellets auch andere Strahlmittel zur Reinigung von Triebwerken erprobt werden. Säule 4: Ökonomische Instrumente Als Ergänzung zu den drei vorherigen Säulen sind ökonomische Anreizsysteme zu verstehen. Für die Lufthansa Group ist das wirksamste Instrument in diesem Bereich ein weltweit gültiges, marktbasier- tes und wettbewerbsneutrales System für CO2-Kompensation (Carbon Offsetting). Die Zivilluftfahrtorganisation der Vereinten Nationen (International Civil Aviation Orga- nization, ICAO) entschied im Oktober 2013, ein weltweit gültiges System für Klimaabga- ben zu entwickeln, dessen Einführung im Oktober 2016 beschlossen werden soll (siehe Interview auf Seite 37). Die EU setzt dagegen derzeit noch auf einen Emissionshandel, dem alle inner- europäischen Flüge unterliegen. Insel- lösungen sind nach Ansicht der Lufthansa Group allerdings der falsche Weg, da sie heimische gegenüber außereuropäischen Fluggesellschaften einseitig belasten (siehe Seite 59, Balance 2014). Sollte die ICAO- Vollversammlung im Oktober 2016 jedoch keine globale Lösung beschließen, hat die EU angekündigt, ihr Emissionshandels- system auf alle internationalen Flüge von/ nach EU-Flughäfen auszudehnen. Eine weitere Möglichkeit, die Auswirkun- gen der CO2-Emissionen des Luftverkehrs zu begrenzen, ist die freiwillige CO2-Kom- pensation. Die Group Airlines Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines sowie die Lufthansa Tochtergesellschaft AirPlus bieten ihren Kunden seit Jahren entspre- chende Programme (siehe Seite 67, CO2- Kompensation). Nachhaltigkeitsbericht Balance // Ausgabe 2016 // Lufthansa Group // 51

Seitenübersicht