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Lufthansa Group Balance 2014

wird die EU den Emissionshandel wieder auf sämtliche internationalen Flüge von EU- Flughäfen ausdehnen. Damit wären erneut internationale Konflikte vorprogrammiert, nicht nur zulasten der europäischen Airlines. Dabei sollte klar sein: Klimaschutz ist eine gemeinsame, weltweite Aufgabe. Denn nur so kann eine tragfähige Lösung gefunden werden, insbesondere hinsichtlich des rasant wachsenden Verkehrsanteils außerhalb ­Europas. Neben dem Emissionshandel belastet uns die in Deutschland 2011 eingeführte nationale Luftverkehrsteuer. Die Lufthansa Group führte 2013 über 353 Mio. Euro an Luftverkehrsteuer ab. Die Steuer ist damit fast anderthalbmal so hoch wie der operative Gewinn von Lufthansa und Germanwings zusammen (265 Mio. Euro). Eine hohe Summe, die wir nicht in moderne Flugzeuge und neue umweltverträg- liche Technologien investieren können. Die Politik ist hier gefordert, wettbewerbsfähige und faire Rahmenbedingungen für die Bran- che zu schaffen. Ú Prozessoptimierung ­weiter vorantreiben In Zukunft wird die Lufthansa Group mithilfe des derzeit in Entwicklung befindlichen Instru- ments zur Flugdatenanalyse OMEGA (Ops Monitor and Efficiency Gap Analyzer) in der Lage sein, den aktuellen Treibstoffverbrauch noch genauer zu analysieren und daraus weitere Prozessoptimierungen zu erkennen. Ziel ist die Etablierung einer Software-Applika- tion im Flugbetrieb, die den nachträglichen Abgleich von Plan-, Ist- und Optimalwerten während der unterschiedlichen Flugphasen ermöglicht. Mit OMEGA lässt sich anhand der Daten aus dem Flugbetrieb die Effizienz zukünftiger Flüge verbessern. ß Ú Ökonomische Instrumente Die vierte Säule des Vier-Säulen-Modells zielt auf ökonomische Anreizsysteme und Maß- nahmen ab. Die Lufthansa Group befürwortet ein weltweit gültiges, marktbasiertes und wettbewerbsneutrales System für Klima- schutzabgaben. Im Oktober 2013 beschloss die UN-Luftfahrt- organisation (International Civil Aviation Orga- nisation, ICAO), bis 2016 ein weltweit gültiges System für Klimaabgaben zu entwickeln. Dieses System soll 2020 in Kraft treten. Das ist ein Ergebnis, auf das Nationalstaaten und Industrie über Jahre gemeinsam hinarbeite- ten. Im Hinblick auf ein global gültiges Klima- schutzabkommen ist die Luftfahrtbranche damit ein Vorreiter. Kurz nach dem ICAO-Beschluss brachte die EU-Kommission jedoch erneut eine wettbe- werbsverzerrende Lösung für die Jahre 2013 bis 2020 auf den Weg. Sie beschloss, den Emissionshandel für den Luftverkehr bis Ende 2016 lediglich auf innereuropäische Flüge zu begrenzen. Ein internationaler Konflikt wird damit vorerst abgewendet. Allerdings zemen- tiert die EU hiermit Wettbewerbsnachteile für europäische Airlines: Lufthansa, Air France und British Airways müssen für ihre innereuro- päischen Zubringerflüge weiterhin Abgaben für den Emissionshandel zahlen, während Konkurrenten mit Drehkreuzen außerhalb der EU, wie zum Beispiel in Istanbul, Doha, Abu Dhabi oder Dubai, Reisende aus Europa ohne Zusatzkosten transportieren können. Die Kosten für den innereuropäischen Emissions- handel für die Lufthansa Group liegen jedes Jahr im mittleren zweistelligen Millionen-Euro- Bereich. Sollte die ICAO im Jahr 2016 noch keine Lösung für ein globales System vorlegen, wirtschaftlichste Flugkurve für die restliche Flugzeit. Ein erster Prototyp ging 2013 in den Probebetrieb und wird zunächst auf der Luft- hansa Langstreckenflotte getestet. Eine ähnli- che Version der Applikation des Software- Herstellers PACE mit Sitz in Berlin ist bereits bei Lufthansa CityLine erfolgreich im Einsatz. Durch Triebwerkswäsche weniger Kerosin verbrauchen Saubere Triebwerke arbeiten thermisch effizi- enter und verbrauchen weniger Kerosin. Um ihre Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, befreien wir sie regelmäßig von Verunreini- gungen und Staub, Pollen oder Salz. Im Rahmen des Programms Cyclean 2.0 unter- suchen Experten von Lufthansa Technik und der Hochschule Darmstadt, wie man den Reinigungsvorgang noch wirtschaftlicher und umweltschonender gestalten kann. Daraus ist eine vielversprechende Idee entstanden: Statt mit Wasser könnte die Triebwerkswäsche in naher Zukunft mit CO2-Trockeneis-Pellets erfolgen. Dieses neuartige Verfahren würde auch zu einer Einsparung großer Wasser­ mengen führen und die Anwendung auch im Winter ermöglichen. Neuer Index hilft Kosten sparen Der Strategische Cost Index ist ein gelunge- nes Beispiel der Maßnahmen von Fuel Effici- ency. Dieser Index gibt Auskunft darüber, welche Kosten für jeden Flug pauschal ­anfallen. Er berücksichtigt die Beladung, Geschwindigkeit sowie Crew-, Technik- und Triebwerkskosten. Mithilfe des weiterentwi- ckelten Index können Flugzeugbesatzungen diesen Wert noch deutlicher auf eine präzise Berechnungsgrundlage stellen. Denn neben den Zeitkosten von Crew und Technik bezieht das System nun auch aktuelle Treibstoffpreise mit ein. Nachhaltigkeitsbericht Balance // Ausgabe 2014 // Lufthansa Group // 59

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