Die Chevron-Düse, wie auf dem Foto [Ú 03] zu sehen, ermöglicht eine deutliche Vermin- derung der Druckschwankungen und damit des Strahllärms des Triebwerks. Zusätzlich wird das Sägezahnkonzept an der äußeren Austrittskante angewendet. Auch dort vermin- dert es Lärmemissionen. Bereits 2001 konnte Lufthansa zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt durch Über- flugmessungen zeigen, dass eine gezahnte Düsenaustrittskante den Strahllärm eines Airbus A319-Triebwerks um etwa 1 dB(A) reduziert. Neben den in den Jahren 2011 und 2013 bestellten Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen des Typs A320neo ergänzen künftig auch 59 hochmoderne Flugzeuge – 34 Boeing 777-9X und 25 Airbus A350-900 – die Langstrecken- flotte der Lufthansa Group [Ú 01]. Die A350- 900 wird bereits ab 2016 ausgeliefert. Bis 2025 werden ältere Flugzeuge der Typen Boeing 747-400 und Airbus A340-300 abge- löst. Der Lärmteppich der neuen Modelle wird erheblich kleiner sein als bei heutigen Flug- zeugen [Ú 02]. ß www.lufthansagroup.com/flottenentwicklung Ú 01/ Investitionen in modernste Flugzeuge Lärm gar nicht erst entstehen zu lassen bezie- hungsweise ihn durch den Einsatz neuester Technologien deutlich zu reduzieren, ist der Idealfall im aktiven Schallschutz. Daher inves- tieren wir kontinuierlich in modernste und damit besonders geräuscharme Flugzeuge. Die Lufthansa Group erhält bis zum Jahr 2025 261 Flugzeuge der neuesten Generation zu einem Listenwert von 32 Milliarden Euro. Dass moderne Verkehrsflugzeuge immer leiser werden, wird am Beispiel der neuen Boeing 747-8, des legendären Jumbos-Jets, deutlich. Im Vergleich mit seinem Vorgänger- modell Boeing 747-400 ist sein sogenannter Lärmteppich 30 Prozent kleiner [Ú 02]. Am 1. Mai 2014 erhielt die Lufthansa Group bereits die 13. von 19 bestellten Boeing 747-8. Das Flugzeug wird mit von Grund auf neu entwickelten, deutlich leiseren und hoch- effizienten Triebwerken angetrieben. Die augenfälligste der zahlreichen technologi- schen Neuerungen ist die sägezahnartige Düsenaustrittskante, die sogenannte Chevron-Düse. Sie bewirkt eine bessere Durchmischung der turbulenten Scherschicht. So bezeichnet man die Luftschicht zwischen dem heißen, schnellen Abgasstrahl aus dem Triebwerksinneren und dem kalten Neben- strom, der den Triebwerkskern umströmt beziehungsweise ummantelt. Der Lärmteppich einer startenden Boeing 747-8 ist trotz eines rund 10 Prozent höheren maximalen Startgewichts im Vergleich zur Boeing 747-400 rund 30 Prozent kleiner. Die von Lufthansa bestellte Boeing 777-9X wird gemäß Herstellerangaben im Vergleich zur Boeing 747-400 sogar einen rund 40 Prozent geringeren Lärmteppich aufweisen. Dargestellt sind die 85-dB-Maximalpegel-Konturen für einen Abflug mit Lufthansa Standardabflugverfahren (modATA) und ausgewiesenem Startgewicht. Neue Langstreckenflugzeuge (A350-900 und Boeing 777-9X) [Ú 01] Airbus A350-900 Boeing 777-9X Leiser in die Zukunft: Die neuen Langstreckenflugzeuge werden von besonders geräuscharmen und effizienten Triebwerken angetrieben: der Airbus A350-900 von Rolls-Royce „Trent XWB 84“-Motoren, die Boeing 777-9X vom „GE-9X“-Aggregat des Herstellers General Electric. Der Lärmteppich der beiden Modelle wird erheblich kleiner sein als bei heutigen Flugzeugen. Boeing 747-8 442 t 2012 – 40 % – 30 % Start 2 km 4 km 6 km 8 km 10 km Boeing 747-400 395 t 1989 Max. Startgewicht Erstflug Lärmkonturen im Vergleich (B 747-400 vs. B 747-8 und B 777-9X) [Ú 02] Auf der jeweils eingezeichneten Kontur beträgt der Lärm beim Start 85 Dezibel. ß Boeing 777-9X 351 t ~ 2020 14 // Leiser in die Zukunft