Der Neuaufbau
Nachdem die Alliierten 1951 die erste Lufthansa (gegründet 1926) aufgelöst hatten, gründete sich zwei Jahre später, am 6. Januar 1953, die „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“ (Luftag) mit Sitz in Köln. Am 6. August 1954 kaufte die Luftag den Namen, das Markenzeichen – den Kranich – und die Farben – blau und gelb – von der ersten Lufthansa, die sich zu diesem Zeitpunkt in Liquidation befand, und nannte sich seitdem „Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft“. Bis zur Aufnahme des Flugverkehrs lagen noch vielfältige Aufgaben vor der neuen Fluggesellschaft: geeignete Flugzeuge finden und einkaufen, Flugzeugführer und Flugingeneur:innen schulen und Kabinenbesatzung ausbilden. Auch die organisatorischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für die technische Wartung der Flugzeuge musste gelegt werden. Das ambitionierte Projekt gelang: am 1. April 1955 hoben zwei Flugzeuge der Marke Convair von Hamburg und München zum planmäßigen Linienflugverkehr ab.
Parallel zum Ausbau des europäischen Streckennetzes wurde schon nach kurzer Zeit auch zu Zielen in Amerika, Afrika und Fernost geflogen. Auf den Interkontinentalstrecken steht seit 1958 die rote Rose für die Erfüllung höchster Komfortansprüche in der First Class.
Mit der Übernahme der ersten Boeing B707 begann 1960 das Zeitalter der Düsenflugzeuge bei Lufthansa. Gleichzeitig verlagerte das Unternehmen seinen Langstreckenbetrieb von Hamburg nach Frankfurt am Main. Parallel dazu weitete die Lufthansa stetig ihr Frachtgeschäft aus.
Von Krisen und Chancen
Nach dem Aufbau folgte ein Jahrzehnt der Krisen, aber auch der Entwicklungen. Zunächst die Ölkrisen 1973 und 1979, die die Preise für Kerosin explodieren ließen. Gleichzeitig schafften sie ein neues Verständnis im Umgang mit Ressourcen und trieben so die Entwicklungen spritsparender und leiser Triebwerke voran.
Die Lufthansa bot ihrem wachsenden Kundenstamm immer wieder Innovationen: Großraumflugzeuge mit der neusten Technik wurden gekauft. 1970 wurde auf der Langstrecke erstmals die Boeing B747 eingesetzt und es folgten die dreistrahlige Douglas DC 10 und ab 1976 das erste zweistrahlige Großraumflugzeug, der Airbus A300 für den Mittelstreckenverkehr.
Das Flugzeug entwickelte sich zum Massenverkehrsmittel. Die Lufthansa reagierte mit einer Neugestaltung ihres Streckennetzes mit schnelleren Verbindungen und weniger Zwischenlandungen.
Auch Frauen eroberten nun die Cockpits der Lufthansa, im Jahr 1986 wurden die ersten zwei Pilotinnen ausgebildet.
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre stand der Konzern vor großen Veränderungen. Zum einen entstand 1995 durch die Umwandlung der Lufthansa Technik AG, der Lufthansa Cargo AG und der Lufthansa Systems GmbH in eigenständige Unternehmen der Aviation Konzern, zum anderen wurde Lufthansa 1997 endgültig privatisiert. Beides sollte die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns steigern und trug zur Langzeitstrategie der Lufthansa bei, sich zum weltweit führenden Anbieter von Luftverkehrs- und luftverkehrsnahen Dienstleitungen zu entwickeln.
Blick in die Zukunft
Die Lufthansa Group ist ein weltweit operierender Luftverkehrskonzern. Sie setzt sich aus den Geschäftsfeldern Network Airlines, Eurowings sowie den Aviation Services zusammen. Zu den Aviation Services zählen die Geschäftsfelder Logistik, Technik, Catering sowie die Weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen. Letztere umfassen unter anderem die Lufthansa AirPlus, die Lufthansa Aviation Training sowie die IT-Gesellschaften. Alle Geschäftsfelder nehmen in ihren jeweiligen Branchen eine führende Rolle ein. Ziel der Lufthansa Group ist es, als führende europäische Airline Group den globalen Luftfahrtmarkt maßgeblich mitzugestalten und auch zukünftig erste Wahl für Aktieninhabende, Kund:innen und Mitarbeitende zu sein.